Ferienzeit - Sechs Wochen Sommerferien - für Schüler ein absoluter Traum. Für die Eltern meistens nicht. Nicht nur, weil die wenigsten sechs Wochen lang Urlaub machen können. Die Kinder möchten beschäftigt werden. Wer seinen Urlaub mit den Kindern nicht an einem Strand oder in einem Ferienhaus verbringen kann oder möchte, kommt dann schnell an die Grenzen der Ideen - oder des Geldbeutels.
Dabei gibt es viele Möglichkeiten, wie Eltern Zeit, Geld und Nerven sparen und ihren Kindern trotzdem aufregende und abwechslungsreiche Ferien bieten können. Wir haben ein paar Tipps gesammelt:
Warum in die Ferne schweifen: Urlaub im eigenen Garten
Wie wäre es denn zum Beispiel mit einem Kurzurlaub im eigenen Garten? Das Zelt wird kurzerhand hinterm Haus aufgebaut, Essen und Getränke für ein bis zwei Tage finden in der Kühlbox Platz. Das Haus wird nur zum Gang ins Badezimmer betreten. Die Kinder können im eigenen Garten spielen und toben. Je kreativer die Spiele, um so besser. Vielleicht verstecken sich in den Kindern ja kleine Künstler? Auf einer großen Leinwand eine Szene aus dem Garten malen, das macht nicht nur den Kindern Spaß.
Die Kunstwerke müssen aber nicht unbedingt auf Papier entstehen - auch riesige Seifenblasen sind schön anzusehen. Mit einem Stock, einer Schnur und einer Seifenlauge, die aus Spülmittel und Wasser besteht, lassen sich wunderschöne, große Seifenblasen in den Garten zaubern. Unser Tipp: Je mehr Spüli, desto stabiler werden die Seifenblasen.
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Abends wird dann zusammen gegrillt oder sogar, ganz im Campingstil, auf dem Gaskocher gemeinsam gekocht. Mit ein paar Brettspielen bewaffnet, vertreibt man auch die größte Langeweile und die Kinder können nach den Ferien von einem Camping-Urlaub in einer der schönsten Regionen Deutschlands berichten.
Spieletag - Alte Klassiker neu endteckt
Die Brettspiele sollte man danach gar nicht so weit weg räumen. Auch in den Sommerferien wird der ein oder andere Regentag das Programm durchkreuzen. Da kommt ein Spieletag am Esstisch genau recht. Einfach mal die Spielesammlung durchforsten und alte Klassiker neu aufleben lassen. Das Lieblingsspiel aus den Kindertagen der Eltern macht den Kleinen meistens auch viel Spaß, gerade wenn man es als den eigenen Favoriten vorstellt. Wer nur eine kleine Sammlung an Spielen zu Hause hat, muss auf so einen Brettspiele-Tag übrigens nicht verzichten: Die Allgäuer Büchereien bieten oft auch Spiele zum Ausleihen an.
Kulinarische Erlebnisse im Urlaub daheim entdecken
So viel spielen macht hungrig. Fährt man im Urlaub weg, setzt man sich in so einem Fall oft in ein Restaurant und genießt die lokalen Köstlichkeiten. Auf die muss man daheim auch nicht verzichten. Dank großer Rezeptdatenbanken im Internet und motivierter Kinder-Hilfsköche kann man sich auch am heimischen Herd internationale Gerichte zaubern. Für die Kinder oft eine beliebte Beschäftigung. Und für die ganze Familie nicht nur kulinarisch ein Erlebnis.
Zum besonderen Highlight wird das Selbstgekochte, wenn man es dann nicht wie sonst üblich am Küchentisch isst, sondern als Picknick in den Garten verlegt. Und wenn es regnet? Kein Problem, die Picknickdecke wird einfach im Wohnzimmer ausgerollt. Die Kinder werden den ungewöhnlichen Essplatz lieben.
Was im Sommerurlaub auf keinen Fall fehlen darf: Eis. Das kann man auch ohne Eismaschine ganz einfach selber machen. Was man dazu braucht:
- 1/2 Tasse Milch
- 1/2 Tasse Sahne
- 3 Teelöffel Zucker
- 1/2 Teelöffel Vanilleextrakt oder Fruchtsirup ( je nach dem, wie das Eis schmecken soll)
- Eiswürfel
- Salz
- Zwei Gefrierbeutel, einen großen und einen etwas kleineren
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Die Milch, die Sahne, der Zucker und der Zusatz für den Geschmack kommen in den kleineren Gefrierbeutel. Den gut verschließen und dann zusammen mit den Eiswürfeln und dem Salz, das darf gut ein Esslöffel voll sein, in den großen Gefrierbeutel stecken. Dann ist etwas Muskelkraft gefordert: Die Beutel müssen für fünf bis zehn Minuten geschüttelt werden. Fertig ist das selbstgemachte Eis.
Nix wie raus: Ausflugstipps für Familien im Allgäu
Ab und zu sollte für ein möglichst abwechslungsreiches Programm dann natürlich auch ein Ausflug auf dem Programm stehen. Das müssen aber keine teuren Freizeitparks sein, im Allgäu gibt es viele Badeseen, die man ohne Eintritt zahlen zu müssen, besuchen und benutzen kann. Wir haben
eine Übersicht zusammengestellt.
Auch der Gang zu einem Spielplatz, den die Kinder noch nicht kennen, verspricht einen lustigen Nachmittag.
In unserer Karte gibt es einige zu entdecken.
Technikbegeisterte Kinder kommen vielleicht beim Besuch des Allgäu Airports auf Ihre Kosten. Vom Biergarten aus kann man die Starts und Landungen hautnah miterleben. Wer vorher bucht, kann für ein paar Euro sogar an einer Führung durch den Flughafen teilnehmen.
Tierisch geht es im
Eichhörnchenwald bei Fischen zu. Im Wald, der zum Naturpark Nagelfluhkette gehört, leben besonders viele Eichhörnchen in einem kleinen Waldabschnitt. Bestückt mit ein paar Haselnüssen kann man die sonst eher scheuen Tiere hier ganz leicht anlocken. Sie fressen einem wortwörtlich "aus der Hand":
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Wälder bieten sich auch für spannende Nachtwanderungen mit Kindern an. Je nach Alter der Kinder können diese zum Beispiel auch mit Gruselgeschichten und, wenn man es aufwändiger mag, einer Schatzsuche mit Hilfe von Taschenlampen und Fackeln, oder einer einfachen Wanderung durch die Dunkelheit, bei der man besonders auf die nächtlichen Geräusche im Wald achtet, kombiniert werden.
Gerade in der Nacht vom 12. auf den 13. August lohnt es sich auch mit Kindern, etwas länger auf zu bleiben und den Himmel zu betrachten. Etwa alle drei Minuten wird in dieser Nacht eine Sternschnuppe zu sehen sein. Hoffen wir, dass das Wetter mitspielt und uns einen klaren Himmel schenkt.
Tipps für verregnete Urlaubstage daheim
Schlechtes Wetter muss aber kein Grund für schlechte Ferien sein. Auch zu Hause gibt es vieles, was die Kinder lange beschäftigt. Wie wäre es denn zum Beispiel mit einem größeren Bastelprojekt wie einem
Vogelhäuschen für den Winter?
Oder einem Kugel-Spiel, das man dann auch gleich noch ausprobieren kann? Was man dazu braucht:
- Leere Toilettenpapierrolle
- Klebeband
- 12 Trinkhalme
- Holz- oder Plastikkugeln oder -perlen
- Eine Schere
- Einen Locher
Die Toilettenpapierrolle wird der Länge nach aufgeschnitten und von beiden Seiten mit Klebeband beklebt, das macht sie stabiler. Mit einem letzten Streifen klebt man die Rolle dann wieder zusammen. Mit dem Locher werden anschließend 12 Löcher in die Rolle gestanzt, dabei muss man darauf achten, dass man die Rolle "doppelt" hält, das Loch also auf beiden Seiten gemacht wird. An einem Ende der Rolle müssen zwei Dreiecke ausgeschnitten werden. In die Löcher kommen dann die Strohhalme. Die Rolle wird mit den Dreiecken nach unten aufgestellt. Oben kommen dann die Perlen in die Rolle.
Jetzt werden abwechselnd die Trinkhalme aus der Rolle gezogen. Wenn Kugeln nach unten fallen, legt der Spieler sie vor sich hin. Am Ende gewinnt, wer am wenigsten Kugeln vor sich liegen hat.
Wenn in den Kindern mehr Schauspieler als Künstler steckt, können sie sich auch ein eigenes Theaterstück ausdenken. Proben, ein Bühnenbild gestalten, Einladungen für Oma, Opa, Tanten und Onkel basteln und einen Kuchen für die Aufführung backen - da vergehen ein paar Tage wie im Flug.
Und wenn der Besuch nach der Aufführung noch nicht nach Hause will, wird das Wohnzimmer kurzer Hand zur Disko umfunktioniert. Besonders lustig wird es, wenn jeder seine Lieblingslieder als DJ beiträgt und alle dazu tanzen müssen.
Tipps für arbeitende Eltern und Kinder, die noch mehr Programm brauchen
Irgendwann gehen dann die Urlaubstage der Eltern zu Ende, aber die Ferien noch nicht. Gut, dass es Organisationen wie Kreisjugendringe gibt, die für solche Fälle Ferienprogramme auf die Beine stellen. In vielen Landkreisen wird so zum Beispiel in verschiedenen Städten und Gemeinden ein Spielmobil angeboten, in dem die Kinder spielen, basteln und toben können.
Die Kommunale Jugendarbeit im Ober- und Ostallgäu bietet außerdem
einen Ferienpass an, der Gutscheine für viele Ausflüge bereithält. So lassen sich dann auch die letzten Ferienwochen überbrücken, bis die Schule wieder anfängt.